OLKO liefert Fördermaschinen mit höchstem Sicherheitsstandard für ein Bergwerk in England.

Während in Deutschland Ende 2018 die letzten beiden Kohlebergwerke ihren Betrieb eingestellt haben, wird in England nach Jahrzehnten wieder ein neues Bergwerk errichtet. Sirius Minerals realisiert derzeit den Neubau eines Bergwerks, der „Woodsmith Mine“, das ab dem Jahr 2021 hochwertiges Polyhalit (Düngemittel) in North Yorkshire fördern soll. Die Polyhalit-Vorkommen werden über zwei Minenschächte abgebaut und über ein Förderbandsystem in einem unterirdischen Tunnel von 37 Kilometern Länge vom Bergwerk zum Hafen nach Teesside transportiert. Nach der Granulierung wird ein Großteil des Polyhalits exportiert. Die Anforderungen an den Einklang zwischen Natur und der notwendigen Technologie zum Abbau der Mineralstätte sind weltweit einzigartig.

Um das Material zu fördern, benötigt man Hochleistungs-Technologie. Und hier kommt die OLKO-Maschinentechnik GmbH, ein Unternehmen im THYSSEN SCHACHTBAU Konzern, ins Spiel. OLKO wurde von Sirius Minerals beauftragt, zwei große Fördermaschinen, sogenannte Doppeltrommel-Blair-Maschinen, zu liefern. Die Maschinen werden zunächst im Abteufbetrieb der beiden über 1.500 Meter tiefen Schächte zum Einsatz kommen. Im späteren endgültigen Förderbetrieb wird dann eine Fördermaschine zur Förderung des Polyhalits und eine zum Transport von Personen und Material verwendet. Der Auftragswert für OLKO beläuft sich auf deutlich über 20 Millionen Euro.

Die Fertigung der Bauteile, von denen die größten und schwersten ein Einzelgewicht von über 60 Tonnen haben, ist nahezu abgeschlossen. Der Durchmesser der Trommeln inklusive Bremsscheiben beträgt 6,80 Meter. Die Doppeltrommel hat ein Gewicht von über 300 Tonnen, selbst für ein auf Schwermaschinen spezialisiertes Unternehmen ist das keine alltägliche Angelegenheit. In dieser Größenordnung existieren weltweit nicht viele Fördermaschinen.

Derzeit werden die Komponenten für den Versand, der über den See- und auch Landweg geplant ist, vorbereitet. Wesentliche Bauteile wurden bei qualifizierten Unterlieferanten in Deutschland und der EU gefertigt. Priorität bei Vergaben haben bei OLKO, so weit möglich, Unterlieferanten aus dem heimischen Raum. Auch bei der Abwicklung dieses Auftrags konnte für einige Baugruppen auf hiesige Unternehmen zurückgegriffen werden.

Ausschlaggebend für die Vergabe an OLKO war ein überzeugendes sicherheitstechnisches Konzept der Fördermaschinen, welches die weltweit höchsten Anforderungen erfüllt. Die elektrische Ausrüstung wurde bei der Siemens AG, einem langjährigen Partner von OLKO, geordert. Die zum Lieferumfang gehörenden Mittelspannungs-Synchromotoren zählen mit einer Leistung von 9,3 Megawatt (entspricht ca. 12.500 PS) zu den größten der Welt. Zum Einsatz kommt auch das mehrkanalige Bremssystem COBRA01, vergleichbar mit einem ABS-System im Auto. Dieses liefert ein sanftes, kontrolliertes und in jedem Augenblick sicheres Abbremsen der Fördermaschine. Erstmals kommt der von Siemens entwickelte digitale Fahrtregler mit SIL 3 (Safety Integral Level 3, entspricht IEC 61508) zum Einsatz, womit weltweit die erste Fördermaschine mit diesem Sicherheitsprädikat betrieben wird.

Die Abwicklung solcher Großprojekte birgt große Herausforderungen für alle Bereiche des Unternehmens. Während Konstruktion, Fertigung und QS ihren Part mittlerweile erledigt haben, steht nun die Logistikabteilung in den Startlöchern, der Versand der Ausrüstung nach England steht unmittelbar bevor. Im Anschluss wird dann in den kommenden Wochen und Monaten das Montage- und Inbetriebnahme-Personal gefordert sein, um Fördermaschinen, die zu den größten und leistungsstärksten der Welt gehören, fachgerecht in Betrieb zu nehmen und dem Kunden zu übergeben.

Carsten Schmidt

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